AlpenX08 Tag 4
9.7.08 • Von Vernagt nach Meran übers Eisjöchl
Ein besonderer Tag
Wie auch beim Cross 2004 war der vierte Tag ein außergewöhnlicher Tag. Vor 4 Jahren hatten wir die Höllentour mit über 3300 Höhenmeter in einer Gesamtzeit von 13:24h gemacht. Der heutige Tag war aus folgenden Gründen etwas Besonderes.
Eisjöchl
Dieses Jahr stand am 4. Tag die Tour über das Eisjöchl an.
Das Eisjöchl war für uns das "Dach der Tour". Zwar war die Similaunhütte am Vortag mit 3019m höher als das Eisjöchl mit 2906m, aber das Eisjöchl hatte einen besonderen Reiz weil:
- Der Pass von der Zeitschrift Mountainbike-Magazin als der schönste Pass der Alpen beschrieben wurde.
- Karl und ich bereits bei der Planung im August 2007 beschlossen hatten, dass das Eisjöchl beim AlpenX08 dabei sollte.
- Matthias den Pass unbedingt von Süden nach Norden fahren wollte und wir deshalb die Tage 2, 3 und 4 des Crosses komplett um das Eisjöchl herum geplant hatten. Bezüglich diese Umplanung hatten wir auch viele "heiße Diskussionen".
Marc muss den Cross 2008 leider beenden
Marc hatte sich in den ersten beiden Regentagen leider leicht erkältet. An Tag 3 über die Similaunhütte wurden die Symptome stärker und in der darauffolgenden Nacht hatte er kaum geschlafen. So beschloss Marc am Morgen von Tag 4, dass er nicht mehr weiter mitfahren wird. Schade. Marc fuhr nach Hause.
Sturz von Mario
Mein Hauptziel des Alpencross war: Sturzfrei und mit Spaß die Etappenziele und den Gardasee zu erreichen. Leider habe ich das Ziel sturzfrei nicht erreicht.
Der Trail zwischen Vernagt und Schnals führte oberhalb einer ca. 1,5m hohen Kante entlang. Der Weg war sehr schmal. Auf diesem Trail blieb ich mit der rechten Schulter an einem Baum hängen, der schräg in den Weg hinein ragte, und stürzte nach links die 1,5m hohe Kante hinunter. Ich landete mit dem Rücken und schlug mit dem Kopf auf. Dank Rucksack und Helm ist aber nichts passiert, lediglich das Bike stürzte noch auf mich, und das große Kettenblatt hinterließ im Schienbein seine Spuren in Form vom Abdruck von 9 Zähnen.
Tour
Nach meinem Sturz sind wir nicht den Trail weitergefahren, sondern umgekehrt und auf der Straße hinunter Richtung Schnals bis zum Abzweig ins Pfossental gefahren.
Im Pfossental ging es zunächst auf Teer, später auf Schotter hoch zum Eishof. Es war schönstes Wetter mit ganz viel Sonnenschein, entsprechend waren viele Wanderer unterwegs. Bis zum Eishof ging es sehr einfach zu fahren auf mäßig ansteigender Schotterpiste.
Am Eishof machten wir kurz Pause, füllten die Trinkflaschen und fuhren dann weiter. Nach kurzer Fahrt begannen wir zu schieben. Es gab unterwegs sehr viele Kühe, die teilw. den Weg versperrten.
Das letzte Stück vorm Gipfel war sehr steil und wir mussten eine Kletterpartie einlegen. Dann waren wir oben. Wir haben das Eisjöchl erklommen. Für mich war der Alpencross 2008 damit "geschafft".
Wir haben einige Bilder gemacht und fuhren dann weiter zur Stettiner Hütte. Dort machten wir Mittagspause mit einer Knödelsuppe und Cola. Dann ging es auf die Abfahrt nach Pfelders. Vor dieser Abfahrt hatte ich Respekt. Dies lag wohl vor allem auch daran, dass ich einen Sturz hinter mir hatte. Umso mehr hat es mich gefreut, dass auch ich große Teile der Abfahrt gefahren bin. Karl und Matthias fuhren quasi alles und hatten ebenfalls viel Spaß auf den vielen Serpentinen.
In Pfelders pausierten wir nochmals kurz und fuhren dann auf Teer weiter Richtung Etappenziel in Meran. Leider mussten wir in Folge einer gesperrten und somit absolut unpassierbaren Brücke, umkehren, und einer anderen Straße nach Sankt Leonhard fahren. Ab da fuhren wie wieder auf der geplanten Strecke ewig lang am Fluss entlang.
Die Strecke bis Meran zog sich dann noch ganz schön lang. Karl hatte bereits eine Pension gebucht. Es dauerte dann aber trotz GPS Gerät eine Weile, bis wir das Haus fanden.
Im Ziel / Überachtung
Die Pension Rebenhof und insbesondere auch die Gegend hier gefielen uns sehr. Das anfänglich kalte Wetter an Tag 1 und 2 wurde nun von warmem Sonnenschein abgelöst. Sehr schade, dass Marc nicht mehr dabei war, er hätte die Sonne genossen…
Nach der verdienten Dusche sind wir in einen Biergarten Essen gegangen. Wir gönnten uns Pizza, Weizenbier und Nachtisch.
Das war sie, die Königsetappe. Es war zwar nicht die Etappe mit den meisten Höhenmetern aber mit Sicherheit die ereignisreichste Etappe. Mit 89km und einer Fahrzeit von knapp 7 ½ Stunden war es somit die längste Etappe bzgl. Strecke und Fahrzeit.